Zu Beginn des neuen Schuljahres, verbunden mit Neuformierungen beider Leichtathletikgruppen aufgrund von Alter und neuen Mitgliedern, gab es für die älteren Kinder der U12 ein erstes Highlight der noch jungen Saison. Dies ist auch ein Symbol und Zeichen der stetigen Weiterentwicklung der Kinderleichtathletik (zur Turnabteilung gehörig) des SV Bubenreuth.
Nach langer Recherche und gründlicher Überlegungen in Bezug auf Örtlichkeit, Transferoptionen sowie mögliche und praktische Umsetzungen stand das Ziel fest - ein komplettes Wochenende vom 22.-24. September auf einer Selbstversorgerhütte des DAV Erlangen, dem Falkenberghaus in der Hersbrucker Schweiz bei Vorra. Hierfür bedanke ich mich erstmal bei der Sektion Erlangen, insbesondere bei Frau Fink, die uns diese Reise nach langem Hin und Her erst möglich gemacht hat. Auch die logistische Herausforderung vor der wir steckten, sind dabei absolut nicht zu unterschätzen. Musste doch alles zur Hütte gebracht (Reisetaschen, Lebensmittel, Getränke und Trainingsgeräte) und auch wieder mit nach Hause (in Form von Müll) genommen werden
Letztlich konnten fast alle Kinder mitkommen, was bedeutet, wir waren insgesamt beeindruckende und sportbegeisterte 22 Kinder. Für diese bemerkenswerte Resonanz möchte ich mich nochmal ausdrücklich bei allen Kindern bedanken und natürlich auch bei den Eltern, die mir und den 6 freiwilligen tatkräftigen Helfern (verschiedene Elternteile) das Vertrauen dafür geschenkt haben.
Den Grundstein für ein gelungenes Wochenende, nämlich das traumhafte Wetter ermöglichte uns einen reibungslosen Verlauf von Anfang bis Ende. Ganz im Sinne der Umwelt und der Nachhaltigkeit wegen, ging es mit der S-Bahn direkt von Bubenreuth bis nach Vorra, ein kleiner malerische Ort in der Hersbrucker Schweiz. Dabei wurden sämtliche Reisetaschen, Einkäufe, selbstgebackene und mitgebrachte Kuchen (auch ein großes Dankeschön dafür!) sowie ein paar Trainingsutensilien in zwei "große" Autos verpackt (zum Glück mit einem Kastenwagen), welche direkt zur Hütte vorgefahren sind. Die Kinder mit drei mutigen Erwachsenen machten sich somit auf die Reise und konnten regelgerecht immer ein Wagon für sich einnehmen, was auch gut so war. Mit einem kurzen Aufenthalt am Nürnberger Hauptbahnhof, wo wir umsteigen mussten, erreichten wir ca. nach 1h 45min unseren Zielort Vorra. Dort waren wir aber noch nicht am Ziel, sondern mussten bzw. durften wir entlang der Pegnitz ins Nachbarörtchen Artelshofen laufen, um dann noch den teilweise steilen Anstieg zum Falkenberghaus in Angriff zu nehmen. Nach weiteren guten 90 min "Wanderzeit" waren alle glücklich und zufrieden an der Hütte angekommen. Eine kurze Traineransprache inkl. Begrüßung für Alle inklusive Hüttenregeln gab dann den Weg über den weiteren Tagesablauf frei - die Zimmer und Betten wurden bezogen, die Taschen teilweise ausgepackt und die Hüttenerkundung sowie deren Umgebung konnte beginnen. Somit konnte unser Küchenchef Jochen mit seinen Helfern in Ruhe das Abendessen vorbereiten. Die Raubtierfütterung selbst ging dann relativ schnell und nach einem langen anstrengenden Tag waren die Kinder auch planmäßig zu einer "normalen" Uhrzeit auf ihren Zimmern. Letztlich hat es doch noch eine ganze Weile gedauert hat, bis alle Kinder geschlafen haben und der Trainerstab sich in Ruhe auf den kommenden Tag vorbereiten konnte. Es wurden sich Stationen für eine Sportolympiade überlegt, um die Kinder aufgeteilt in 4 Gruppen in unterschiedlichster Weise körperlich wie auch geistig zu fordern. Dabei sollten sie beispielsweise einen selbstgelegten Knoten wieder gemeinsam entknoten, Stabilisations- und Koordinationsübungen in Reifen mit Medizinbällen ausüben, den richtigen Weg durch ein Labyrinth zu einem Schatz finden sowie läuferisch bergauf das Kartenmemory so schnell wie möglich auflösen. Dies wurde von uns Erwachsenen am Abend zur Perfektion einstudiert und geübt - wir waren also gespannt auf die gemeinsame Umsetzung von den Kindern.
Der nächste Morgen stand ganz im Sinne der Raubtiere, die bekanntlich in der Morgendämmerung bereits auf die Jagd gehen. Die Nacht war somit um 5.30Uhr beendet und das Frühstück musste um ca. zwei Stunden nach vorne verlegt werden. Nach dieser Stärkung stand zum Glück die erste Trainingseinheit auf dem Programm - es ging zum Warm Up oberhalb von der Hütte auf einen Pfad, wo kleine Baumstämme zu einem Hindernisparcours gelegt wurden. Dort sollten die Kinder verschiedene Lauf- und Sprungformen im Sinne des Lauf ABC durchführen, wo sie ihre überschüssige Energie und Tatendrang ausleben sollten - zum Eigenschutz für den nächsten Abend :-) Nach etwas mehr als einer halben Stunde aktiver Bewegung ging es zurück zur Hütte, wo ein erster kleiner Snack im Sinne von aufgeschnittenem Obst und Gemüse sowie Getränke eingenommen wurde sowie die Gruppeneinteilung für die Olympiade erfolgte. Nach einer kurzen Pause fiel auch der Start für die am Vorabend ausgearbeiteten Stationen, wo jede Gruppe ca. 20min verweilte und ihr Bestes gab. Das Buffet wurde gleichzeitig immer wieder nach- und aufgefüllt, was den Kindern jederzeit die Möglichkeit gab, den Energiespeicher wieder aufzufüllen. Nachdem alle ihren Drang nach Bewegung und geistiger Forderung erfolgreich nachgegangen sind, stand nun endlich Freizeit auf dem Programm und die Kinder konnten sich frei und eigenständig beschäftigen. In dieser Zeit holten wir sage und schreibe sieben Familienpizzen aus dem Nachbarort, die nahezu vollständig zum Mittagessen vernichtet wurden. Das Nachmittagsprogramm bestand aus einer kleinen Wanderung mit tollen Aussichten und Begegnungen - wir bekamen einen kleinen Einblick in das Leben der dortigen Bauern, die mit einfachen Maschinen und Handarbeit gerade ihre Kartoffeln ernteten. Als Dank oder auch Spende durfte sogar jedes Kind sich selbst eine kleine Kartoffel vom Feld mitnehmen. Von der Wanderung zurück war erst einmal Ruhe angesagt und jeder, auch wir Erwachsenen, konnte sich mal ausruhen.
Am frühen Abend kam es dann zu einem weiteren kleinen Highlight - es folgte eine kleine Schnitzeljagd. Eingeleitet und begleitet mit einer spaßigen und wahren Geschichte kamen die Kinder an den verschiedensten Stellen, die sie tagsüber bereits erkundeten oder wo sie spielten vorbei und mussten verschiedene Rätsel gemeinsam lösen. Zu unserer Überraschung ging das alles relativ schnell und auch den Schatz, welcher mühselig versteckt wurde, fanden die Kinder in nur wenigen Sekunden. Als Belohnung und zum Tagesausklang wurde gemeinsam gegrillt - es gab fränkische Bratwürste, gegrillte Maiskolben und verschiedenes Gemüse sowie Nudelsalat. Nach einbrechender Dunkelheit und zunehmender Kälte ging es ziemlich schnell in die Hütte, wo im großen Aufenthaltsraum noch ein wenig getanzt und gesungen wurde. Das anstrengende Tagesprogramm und die frische Luft forderte aber Tribut und viele Kinder suchten bereits freiwillig den Weg ins Matratzenlager. Sehr zur Freude der tatkräftigen Helfer*in dauerte es im Vergleich zum Vorabend nicht lange und es kehrte Ruhe ein. Dies hatte auch bis zum nächsten Morgen lange Bestand und nach dem Frühstück ging es nur noch darum, zusammenzupacken und die Hütte entsprechend ordnungsgemäß aufzuräumen bzw. zu putzen. Dazu gehörte auch, dass der sämtliche produzierte Müll wieder mit nach Hause genommen werden musste. Weil jeder mit anpackte und wir schneller fertig waren als gedacht, kam es auch zum kurzfristigen Entschluss mit einem Zug früher die Heimreise anzutreten. Der Abstieg verlief natürlich viel viel schneller und einfacher, aber das Wichtigste, alle blieben gesund und unverletzt. Die (Vor-)Freude der Kinder, wieder nach Hause zu kommen, war deutlich erkenn- und spürbar. Bei Ankunft in Bubenreuth kann man das Gleiche aber auch von den anwesenden Eltern behaupten :-)
Ich hoffe, die entsprechenden Erlebnisse und Erfahrungen jedes Einzelnen (egal ob Kind oder Elternteil) konnten im Nachhinein im regen Familienaustausch nahegebracht werden. Meinen unermüdlichen Helfern, die sich um alles drumherum vor Ort zu jeder Zeit gekümmert haben, spreche ich hiermit auch nochmal meinen großen Respekt aus. Trotz wenigem Schlaf denke ich, habt auch ihr viel mitgenommen und konntet live miterleben, welche Dynamik und Zusammengehörigkeitsgefühl entstehen kann, wenn die Kinder viel Zeit miteinander verbringen. Das dabei nicht immer alles rund läuft und es manchmal auch zu Unstimmigkeiten untereinander kommt (zwischen den Kindern, aber auch zwischen den Eltern oder zwischen mir - als Trainer - und einzelnen Kindern), ist dabei völlig normal und altersentsprechend. Das Ziel dieses Ausflugs im Sinne von gemeinsamer Bewegung sich näher und intensiver kennenzulernen, eine engere Verbundenheit und ein WIR-GEFÜHL innerhalb der Gruppe zu erzeugen, auch nach einem Streit sich wieder zu versöhnen und gemeinsam was zu erreichen, ist nach meinem Befinden geglückt. Somit bin ich gespannt, wie es im weiteren Verlauf und bei kommenden Sportfesten- und Veranstaltungen weitergeht und mit welchem Teamspirit die Kinder unterwegs sein werden.
Euer Trainer,
Daniel