Viele Jahrzehnte hat es gedauert und sehr viel an Hartnäckigkeit hat es gebraucht, aber nun war es endlich soweit. Unser Walter ist heute am 17.12.2022 zu seiner Prüfung zum 1. Dan (schwarzer Gürtel) angetreten und hat nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle und unter sehr ungewöhnlichen Bedingungen absolut verdient seine Prüfung bestanden.
Dabei stand noch vor ein paar Tagen alles auf Messers Schneide. Die Teilnahme seines Trainingspartners Christian (TVE) war aufgrund von Krankheit gefährdet, so dass wir kurzfristig einen neuen Uke für Walter gebraucht haben. Und wiedereinmal ist Zdenek, der schon mein Uke für die Dan-Prüfung war, eingesprungen und das ohne auch nur einmal zu zögern. Beide sind die Nage-No-Kata einmal im Vorfeld gelaufen, haben einmal das Standprogramm durchgespielt und haben gesagt: Ja das klappt! Und recht hatten sie.
Um 10:15 Uhr war es dann soweit und Walter, zwar nervös, aber in seiner ganz eigenen und bekannten Art, ist zur Kata angetreten. Abgesehen von ein paar kleineren Fehlern, die auch die Prüfer als nicht schwerwiegend eingestuft haben, verlief sie sehr gut. Besonderes Lob erhielt Walter von sehr vielen Seiten für seinen Yoko-Gake.
Nach einigem Warten setzte Walter seine Prüfung mit seiner Spezialtechnik – dem Ippon-Seoi-Nage sowie den Übungsformen Tandoku-Renshu sowie Uchi-Komi fort. Auch den Teil, vor welchem er vermutlich den größten Respekt hatte, meisterte er ohne größere Schwierigkeiten – wir kennen ja unseren Walter – erklären kann er die Techniken.
Nach weiterem endlosen Warten war dann das Standprogramm dran. Walter kämpfte mehr mit der Kondition als mit den Techniken, denn auch hier blieb er ohne große Fehler und zeigte seine Techniken mit jener Präzision, die auch ich schon von ihm lernen durfte.
Und nach einer letzten, ewig langen Pause, schloss Walter seine Performance mit seiner Paradedisziplin: dem Bodenprogramm ab. Zugegeben, Zdenek musste hier ein bisschen leiden, denn die Techniken saßen sehr schnell und waren durchaus wirkungsvoll. Hier hatte Walter keine Mühe, aber Kräfte hat er lassen müssen.
Mir war bereits vor der „Urteilsverkündung“ klar: Die Prüfung ist im Sack! Und so war es auch. Viel am Druck der letzten Jahre ist von Walter abgefallen und in einem Moment der Emotionen, ist der Wunsch die Danprüfung zu bestehen, endlich wahr geworden. Nicht durch die Gunst der Prüfer, sondern durch das eigene Können und den eisernen Willen eines Westfalen.
Ich freue mich ungemein für Walter, der lange Zeit auch mein Trainer war. Wir haben viel gemeinsam erlebt und gemeistert und ich kenne niemanden, der es so sehr verdient hat, wie er. Im Namen des ganzen SV-Bubenreuth möchte ich auch Zdenek Spera für seinen Einsatz danken. Zdenek verkörpert genau den Geist des Judo, den wir in Bubenreuth pflegen. Es gibt keine Vereinsgrenzen – im Judo sind wir eine große Familie. Ebenfalls ein großer Dank geht an den TV-Erlangen, wo Walter viel und unermüdlich mit Christian trainiert hat. Danke für die gute Zusammenarbeit.
Hoch die Gläser und herzlichsten Glückwunsch Walter!
Bericht:
Stefan